"Dreck" - Theaterstück mit Mathias Kopetzki
Ein Mann betritt die Bühne mit einem Strauß Rosen in der Hand und beginnt zu reden. Er ist ein arabischer Flüchtling, illegal in Deutschland und verdient seinen Lebensunterhalt als Rosenverkäufer. So sehr ist der täglich erlebte Hass der Inländer in Fleisch und Blut übergegangen, dass er ihn gegen sich selbst kehrt. "Es stimmt" sagt er, "ich bin dreckig. Ich wasche meine Hände, aber ich bleibe dreckig." Seine Identifikation mit einem uns nur allzu bekannten Vorurteilsregister führt dieses ad absurdum und wirkt zunehmend verstörend. Seine Rede steigert sich, wird leidenschaftlich, wird verzweifelt. Er redet weiter. Er schreit. Schreit um sein Leben.
Der Monolog von Robert Schneider ("Schlafes Bruder") ist ebenso wenig sentimental wie seine Figur traurig ist. Den Zuschauer erwartet kein rührseliger Betroffenheitskitsch, das Stück lebt vielmehr von ironischen Zwischentönen, von Gefühl und - trotz oder gerade wegen des ernsten Themas - von Humor.
In Zeiten von Flüchtlingsströmen, Pegida, islamistischem Terror und dem neuerlichen Klima der Angst hat dieses Solostück eine erschreckende und beklemmende Aktualität.
"Kopetzki spielt diesen von untergründigem Hass erfassten Außenseiter mit großer Leidenschaft und mit eindrucksvoller Präzision. Jedes Wort formt er so lebendig, dass seine Darstellung kraftvoll und überzeugend wirkt." (Kölnische Rundschau)
Eine Veranstaltung der Volkshochschule Bremerhaven in Kooperation mit der Kulturkirche in der Pauluskirche.
Eintritt: 8,00 Euro. Karten unter www.vhs-bremerhaven.de, Kursnummer 15H20214
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