Beerdigung
Am Ende des Lebens kommen die Fragen, wie man beerdigt werden möchte. Manche Menschen regeln ihre Beerdigung im Vorfeld selbst. Oder sie reden mit ihren Angehörigen über die Vorstellung, wie sie beerdigt werden möchten und so können die Angehörigen darauf eingehen, wenn der geliebte Mensch gestorben ist.
Solche Gespräche sind wünschenswert und in der Regel für beide Seiten gut. So manches Mal sind solche Gespräche aber nicht möglich, weil der Tod ganz plötzlich kommt oder die Angst zu groß ist, über die Themen Sterben, Tod und Beerdigung zu sprechen oder Konflikte in der Familie einen davon abhalten oder manche Menschen auch niemanden haben, mit dem sie darüber reden könnten.
Heutzutage gibt es viele Bestattungsformen und verschiedene Möglichkeiten, eine Trauerfeier und damit den Abschied eines geliebten und geschätzten Menschen zu gestalten. Im Gespräch mit dem Pastor / der Pastorin können Sie das besprechen und gemeinsam nach für Sie guten Formen suchen, auch was die Fragen zur Musik und zu möglichen Liedern betreffen. Auch Gespräche über möglicherweise vorliegende Familienkonflikte haben dort ihren Ort.
In einer evangelischen Trauerfeier wird das Leben des bzw. der Verstorbenen gewürdigt und ins Gespräch gebracht mit dem christlichen Glauben - mit biblischen Worten wie auch der christlichen Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Neben dem Raum für die Trauer wird es auch um Hoffnung und Zukunft für die Zurückbleibenden gehen.
Es kann unterschiedliche Zugänge zu einer christlichen Trauerfeier geben. Vielleicht ist es der vertraute Weg: Der / die Verstorbene war Mitglied der evangelischen Kirche und wird somit selbstverständlich von einer Pastorin / einem Pastor beerdigt, wenn die Angehörigen damit einverstanden sind. Vielleicht war es der bzw. dem Verstorbenen auch ein besonderes Anliegen oder für die Angehörigen ist es eine gute Form des Abschieds.
In seelsorgerlichen Ausnahmefällen kann auch eine evangelische Beerdigung stattfinden, wenn der bzw. die Verstorbene nicht Mitglied der evangelischen Kirche war. Das entscheidet dann die zuständige Pastorin / der zuständige Pastor im Einzelfall.
Eine Trauerfeier sollte immer die Wünsche der bzw. des Verstorbenen in den Blick nehmen, aber ebenso auch, was die Zurückbleibenden brauchen, um gut Abschied nehmen zu können.
Wenn die Eltern es wünschen, dann werden selbstverständlich auch die noch nicht getauften Kinder kirchlich bestattet. Es kann den Eltern viel Kraft geben.
Und natürlich beerdigen Pastorinnen und Pastoren auch Menschen, die sich selbst das Leben genommen haben. Das ist heutzutage keine Frage mehr.
Vom Ablauf her ist es in der Regel so, dass Sie als die- bzw. derjenige, der die Beerdigung organisiert, mit einem Bestattungsinstitut in Kontakt treten. Das nimmt dann auch den Kontakt mit dem zuständigen Pastor / der zuständigen Pastorin auf. In der Regel ist das der- bzw. diejenige, zu deren Bezirk die oder der Verstorbene gehörte. Gibt es bereits persönliche Kontakte zu einem anderen Pastor / einer anderen Pastorin, ist der Wunsch der Angehörigen manchmal, dass dieser bzw. diese die Beerdigung übernehmen soll. Das ist in der Regel kein Problem und wird unkompliziert im Kollegenkreis in Bremerhaven gehandhabt.
Vielleicht haben Sie schon einmal von einer Aussegnung gehört? Es ist die Abschiednahme direkt nach dem Tod im Krankenhaus, im Pflegeheim oder zuhause. Der bzw. die Verstorbene wird nach dem Tod noch einmal gesegnet. Es kann ein guter Zwischenschritt auf dem Weg des Abschieds sein. Sie können Ihre Pastorin bzw. Ihren Pastor anrufen oder im Krankenhaus z.B. den Krankenhausseelsorger dazu bitten. Oder Sie äußern diesen Wunsch gegenüber Ihrem Bestattungsinstitut.
Viele fallen in ein tiefes Loch erst, wenn die Beerdigung vorbei ist. Wenn sie zur Ruhe kommen und merken, wie sehr ihnen der andere fehlt. Vorher war so viel zu organisieren. Auch nach der Beerdigung können Sie das Gespräch mit Ihrer Pastorin / Ihrem Pastor suchen. Oder Sie nehmen Kontakt zu einer der Trauergruppen auf, die der Ev.-luth. Kirchenkreis Bremerhaven anbietet:
http://kirchenkreis-bremerhaven.de/index.php/trauerbegleitung.html
In Bremerhaven gibt es auch Trauerfeiern für Menschen ohne Angehörige. Alle paar Monate werden in der Zeitung in einer Anzeige die Namen derjenigen veröffentlicht, die niemanden im näheren Umfeld gehabt haben. Manchmal gibt es dann Nachbarn, die zum öffentlichen Trauergespräch kommen oder später zur Trauerfeier auf dem kirchlichen Friedhof Geestemünde. Diese Trauerfeiern machen deutlich, dass bei Gott jeder einen Namen hat und nicht vergessen ist.