Schuld: Wort - Tanz - Musik
Eine Veranstaltung der Kulturkirche am Reformationstag, 31. Oktober um 16 und 19 Uhr.
Sich schuldig zu fühlen kennt wohl ein jeder. Es wird erlebbar, wenn ein Mensch mit seinem Verhalten, seinen Gedanken, Gefühlen in Konflikt mit den eigenen Werten gerät. Ein Mensch kann sich auch schuldig fühlen, obwohl von außen betrachtet, keine Schuld vorliegt. Hier geht es allein um einen inneren Vorgang.
Schuld hingegen ist ein theologischer, ethischer, rechtlicher Begriff. Was Schuld ist, definiert eine jede Gesellschaft, Religion, Kultur für sich unterschiedlich. Es ist eine Übereinkunft, die getroffen wird. Wer dagegen verstößt, wird schuldig.
Insofern ist Schuld kein einmal feststehender Begriff. Er muss zu jeder Zeit neu gefüllt und festgeschrieben werden. Schuld entsteht im Gegenüber zu einem anderen Menschen oder jemand wird schuldig an sich selbst. Nach theologischem Verständnis ist jede menschliche Schuld zugleich ein Schuldigwerden gegenüber Gott.
Kain und Abel. Die Geschichte vom Brudermord. Eine Geschichte über Neid, Zorn, sich nicht verstanden fühlen. Eine Geschichte über Schuld, Angst, Schutz vor Rache. Eine Geschichte, die erzählt, wie ein Mensch mit der Schuld weiterleben kann. Eine Geschichte von Gott und den Menschen.
Wie vielfältig das Thema ist, mögen diese wenigen Gedanken andeuten.
Jedes Jahr greift die Kulturkirche Bremerhaven ein Thema auf, das in den Novembertagen verortet ist. So gab es in der Vergangenheit Veranstaltungen zum Gedenken an die Pogromnacht 1938, in Auseinandersetzung mit den Themen Krieg und Frieden am Volkstrauertag, das Thema Abschied wurde am kirchlichen Totensonntag aufgegriffen oder im vergangenen Jahr erinnerte die Kulturkirche Bremerhaven mit Wort und Musik an 30 Jahre Mauerfall.
In diesem Jahr möchte sich die Kulturkirche Bremerhaven mit den Facetten der Schuld beschäftigen. Ein Thema, das unser menschliches Leben durchzieht. Am diesjährigen Reformationstag, am 31. Oktober, verortet sie die Veranstaltung mit Worten, Tanz und Musik.
Susanne Schwan trägt Worte aus Literatur, Theologie und Psychoanalyse vor. Aus unterschiedlichen Blickrichtungen erzählen die Texte von Schuld, von Menschen, die sich schuldig machten, aber auch von Hoffnung auf Vergebung. Die Tänzer Volodymyr Fomenko und Ming-Hung Weng vom Stadttheater Bremerhaven legen die Texte ihrer Choreografie zugrunde und vertanzen ihre Sicht zum Thema. Peter Vardanian (Violine) und Ilia Bilenko (Flügel) gestalten die Musik, suchen das Gespräch mit Tanz und Wort, treten solistisch und begleitend zum Tanz auf.
Die Veranstaltung wird zweimal in der Pauluskirche (Hafenstr. 124, Bremerhaven) angeboten: um 16 Uhr und um 19 Uhr. Wir bitten um verbindliche Reservierung unter www.kulturkirche-bremerhaven.de oder an den bekannten Vorverkaufsstellen. Noch freie Plätze werden am Abend der Veranstaltung vor Ort vergeben. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden sind erwünscht.
Eine Veranstaltung der Kulturkirche Bremerhaven unter der Leitung von Andrea Schridde und Ilia Bilenko.