Das ungespielte Konzert
Am Mittwoch, den 14.11.2018 um 19.00 Uhr, wird in der Pauluskirche, Hafenstraße 124, gegen Eintritt (siehe unten), ein besonderes Konzert zu hören sein. Florian Heinisch bringt das "ungespielte" Konzert des Pianisten Karlrobert Kreiten zur Aufführung, der vor über siebzig Jahren im Dritten Reich verhaftet und umgebracht wurde.
Karlrobert Kreiten war ein begnadeter Pianist. Am 3. Mai 1943 sollte er in Heidelberg einen Klavierabend mit Werken von Bach-Busoni, Mozart, Beethoven, Chopin und Liszt spielen. Doch das Konzert kam nie zur Aufführung. Karlrobert Kreiten wurde von der Gestapo verhaftet und in der Nacht vom 7. auf den 8. September hingerichtet. Die ZEIT schrieb vor kurzem „Die Welt verlor einen Wundermann." Unter dem Titel „Das ungespielte Konzert" bringt der junge Pianist Florian Heinisch das Konzert, das Kreiten nicht mehr spielen konnte, erneut in Berlin auf die Bühne.
Im November 2018 findet zum 80. Mal der Gedenktag an die Reichspogromnacht statt. Gegen das Vergessen zu leben und zu wirken ist auf vielen Ebenen notwendig. Eine besondere Verantwortung übernehmen hier auch herausragende Künstler. Florian Heinisch ist es ein Anliegen, „nicht nur schöne Konzerte zu spielen, sondern mit jedem Konzert auch mehr Frieden, Empathie und Schönheit in die Welt zu bringen."
Florian Heinisch, in Bachs Geburtsstadt Eisenach geboren, zählt zu den beeindruckendsten jungen Pianisten Deutschlands. Bei seinen Konzerten begeistert er Presse und Publikum gleichermaßen: „Unglaubliches Potenzial", „grandios und technisch brillant" (Hamburger Abendblatt), „Unvergesslicher Abend" (Süddeutsche Zeitung), „hochvirtuos und beeindruckend" (Lübecker Nachrichten) war über seine Konzerte in der Presse zu lesen. 1990 in Bachs Geburtsstadt Eisenach zur Welt gekommen, begann er im Alter von fünf Jahren mit dem Klavierunterricht. Sein außergewöhnliches Talent hat der junge Pianist von seiner Großmutter Barbara Heinisch, die – damals eine Seltenheit – als Organistin tätig war.
Florian Heinisch konzipiert mit Vorliebe ungewöhnliche Konzertprogramme aus Werken des „klassischen Repertoires" und Neuer Musik. Beeindruckt von seiner überragenden Improvisationsfähigkeit studierte er auf dessen Einladung ein Jahr beim New Yorker Jazzpianisten Richard Beirach. Als Künstler fühlt Florian Heinisch sich auch einem gesellschaftlichen Auftrag verpflichtet: „Die Geschichte sollte uns eine Lehre sein, die richtigen Dinge zu tun und die falschen zu lassen." Weitere Informationen unter www.florianheinisch.com.
Pauluskirche Bremerhaven: Eintritt: 15,-- (erm. 8 Euro)
Tickets:
https://www.eventim-light.com/de/a/5a2fcae2d2776f04ed9715c4/e/5bb6058d88f57000016cf621?lang=de
Programm:
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) / Ferruccio Busoni (1866 – 1924)
Präludium und Fuge D-Dur BWV 5232 /BVB 20 (ca. 1709, bearb. 1888)
Frédéric Chopin (1810 – 1849)
Etüde op. 25 Nr. 6, gis-Moll – Allegro (1832 -34)
Etüde op. 25. Nr. 7, cis-Moll – Lento (1836)
Etüde op. 25 Nr. 10, h-Moll – Allegro con fuoco (1832-34)
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827)
Sonate Nr. 23 f-Moll, op. 57 ‚Appassionata' (1804/05) I Allegro assai
II Andante con moto
III Allegro ma non troppo
Frédéric Chopin
Etüde op. 10 Nr. 2 a-Moll – Allegro (1830)
Etüde op. 10 Nr. 8, F-Dur – Allegro (1829)
Etüde op. 10 Nr. 12, c-Moll ‚Revolutionsetüde' – Allegro con fuoco (1831)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)
Sonate Nr. 10 C-Dur, KV 330 (1783)
I Allegro moderato
II Andante cantabile
III Allegretto
Franz Liszt (1811 – 1886)
Rhapsodie espagnole, S. 254 (1863)
Lento – Andante moderato (Folies d'Espagne) Allegro animato – Allegro (Jota aragonesa) Un poco meno allegro – Molto vivace – Sempre presto e fortissimo –
Non troppo allegro